Imitatorischer Kontrapunkt über einem Basso ostinato (Konferenzen, Sommer 2021)

Ich freue mich außerordentlich darauf, im Sommer bei zwei Konferenzen vorzutragen, die beide (virtuell) in Birmingham (Großbritannien) stattfinden.

Zunächst gibt es Birmingham Baroque, die 19th Biennial International Conference on Baroque Music, welche dieses Jahr komplett online stattfindet. Es gibt über 150 Papers und Lecture-recitals, die im Vorfeld aufgenommen wurden und registrierten Teilnehmenden zur Verfügung stehen, sowie Diskussionsrunden und Konzerte vom 15. bis 17. Juli.

In meinem Vortrag mit dem Titel Imitative counterpoint in ground-bass alleluias of the English Restoration period bespreche ich Imitation in geistlicher Musik mit dem Fokus auf Anthems und Motetten, die in England um 1680 geschrieben wurden und mit einem Alleluia über einem ostinaten Bass (einem sogenannten ground oder ground bass) enden. Abgesehen vom Zusammenhang der zu dieser Zeit zunehmenden Beliebtheit des basso ostinato in englischer Vokalmusik mit dem starken Interesse an italienischer Musik, zeige ich, wie eine bestimmte Motette von Giovanni Felice Sances, die sich auch in mehreren Oxforder Quellen befindet, als mögliches Vorbild für diesen kurzzeitigen “Trend” gesehen werden kann, nicht zuletzt aufgrund struktureller und melodischer Ähnlichkeiten mit Purcells Motette Beati omes. Die Analyse des imitatorischen Potenzials verschiedener bassi ostinati suggeriert, dass Purcell ganz bestimmte Bassmodelle gewählt hat, um komplexe Imitation auf einem strikt wiederholten Bass zu ermöglichen. Dies ist besonders offenkundig in seiner etwas späteren Anthem Awake, awake, put on thy strength und bestätigt wiederum sein offenkundiges Interesse an kontrapunktischer Finesse.

Potenzial für einen zweistimmigen Kanon im Einklang oder in der Quinte, über dem ground des Alleluia aus Purcells Awake, awake, put on Thy strength

Bestimmt bekomme ich von anderen Teilnehmenden weitere Ideen und kann diese anschließend in einen ähnlichen Vortrag einbeziehen, den ich zwei Wochen später bei BrumMAC halte, der Birmingham Music Analysis Conference, die (ebenfalls online) vom 28. bis 30 Juli stattfindet.

Wenn Sie sich für musikalischer Analyse und/oder Barockmusikforschung interessieren, sehen Sie sich doch das Programm der Barockkonferenz HIER an und jenes von BrumMAC HIER. Und wenn Sie mehr über Musiktheorie und Analyse erfahren möchten, abonnieren Sie gerne den Newsletter, um zu neuen Blogbeiträgen benachrichtigt zu werden!

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